E-Technik®


Das Hanke-Konzept

Das Konzept

Das Hanke Konzept E.-Technik ©

Neurophysiologische krankengymnastische Methode

Alle neurophysiologischen Bahnungssysteme der Physiotherapie wie E.-Technik Das Hanke Konzept, Vojta und Brunkow (seit 1994 auch Bahnungssystem) basieren auf dem Gedanken der idealmotorischen Entwicklung des Menschen unter dem Einsatz idealmotorischer Muster. Diese Bewegungsmuster sind auf die optimale mechanische und physiologische Beanspruchung des lokomotorischen Systems ausgerichtet. Ihre Fixierung im subcortikalen Raum des Zentralnervensystems und die Annahme der Funktionen durch den Kortex in der Entwicklungsphase bestimmen die Funktionen der menschlichen Motorik. Dies bedeutet, daß das ZNS als übergeordnetes Organ unserer Haltung und Bewegung in seiner umfassenden Funktion das Zielorgan krankengymnastischer Therapie ist.

Aus der Entwicklung der neurophysiologischen Bahnungssysteme wird deutlich, daß über Bahnung eine Umgestaltung unserer Haltungs- und Bewegungsmuster ermöglicht werden kann. Diese Umgestaltung kann aber nur dann einen rehabilitativen Effekt zeigen, wenn die zugrundeliegende Kinesiologie einer Gesetzmäßigkeit unterliegt, die auf definierte Reize immer wieder definierte Antworten auslöst.

Dies wiederum ist abhängig von der subcortikalen genetischen Verankerung der Idealmotorik als Grundlage, der zentralen Verarbeitung aller Afferenzen, den cortikalen Möglichkeiten unseres ZNS und den daraus resultierenden Efferenzen auf den Haltungs- und Bewegungsapparat. An den motorischen Bewegungen aus efferenter und afferenter Modulation läßt sich die zentrale Steuerung ablesen und damit auch der Erfolg oder Mißerfolg der Therapie (Blum 1995).

Die E.-Technik wurde von Peter Hanke u.a. auf der Basis der Erkenntnisse von Dr. Vojta zu Beginn der 70-er Jahre für die Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit gestörten Haltungs- und Bewegungsmustern entwickelt. (Geschichte der E.-Technik)

E.-Technik ist ein Behandlungsverfahren, das bei bewußter Ausnutzung der vorhandenen Bahnungs- und Hemmungsmechanismen des Nervensystems unter Berücksichtigung der motorischen und sensorischen Entwicklung versucht, pathologische Funktionsmuster zu verändern und zur Norm zurückzuführen. Das Behandlungsverfahren geht von unterschiedlichen, an der Realmotorik orientierten Ausgangspositionen aus und ermöglicht durch den Einsatz verschiedener räumlicher und zeitlicher Fazilitationen eine Beeinflussung der pathologisch veränderten Aufrichtungs-, Haltungs- und Bewegungsmuster.

E.-Technik ist eine integrative, komplexe, an den Aufrichtungsmechanismen des Menschen orientierte neurophysiologische Therapiemethode in der Kinder- und Erwachsenenbehandlung.

Hierbei macht sich die entwicklungskinesiologische Therapie über bestimmte Lagereaktionen, Schlüsselpunkte und/oder Aktionsverstärker (Auslösungszonen) das Antigravitationspotential zur Wiedererlangung realmotorischer Funktionsmuster zu Nutze.

Drehen Angepasst an die jeweilige Situation des Patienten ist dabei die bestmögliche Beherrschung der “statischen” Körperlage (posturale Reaktibilität) als Voraussetzung für koordinierte ökonomische Funktionsabläufe anzustreben. Diese Behandlungsmethode beinhaltet alle Kriterien, die für die Fortbewegung des Menschen unerläßlich sind. Dazu gehören: die Körperhaltung im Raum, die Aufrichtung gegen die Schwerkraft, die Schwerpunktverlagerung, die Gleichgewichtssteuerung und die koordinierte Körperhaltungsveränderung, die sich immer global auf den Körper bezieht (Hanke, Vojta 1992).

Vom ersten Lebenstag bis zum selbständigen aufrechten Gang des Menschen lassen sich bestimmte Bewegungsmuster feststellen, die notwendig sind, um aus dem Liegen in den aufrechten Gang zu kommen. Diese Bewegungsmuster haben sich im Laufe der Entwicklung (Evolution) auf der Basis angeborener Programme entwickelt und verfeinert.

In sinnvoll und harmonisch aufeinander abgestimmten Entwicklungsphasen stabilisiert und bewegt der Mensch seinen Körper von den ersten Reflexen bis zum aufrechten Gang. Wir sprechen dann von normalem Halten und Bewegen. Zwei Bewegungsmuster sind dabei besonders augenfällig und wichtig: Das Kriechen und Drehen.Während das Kind kriecht und sich dreht, entwickeln sich die Muskeln, Sehnen, Bänder, Gelenke und das Nervensystem, um sich danach aufzurichten und zu laufen.

Diese Muster für die Abstimmung von Haltung und Bewegung des menschlichen Körpers bleiben lebenslang erhalten und sind immer wieder abrufbar. Im Bahnungssystem E.-Technik werden durch festgelegte Ausgangsstellungen der Patienten sowie Aktionsverstärker durch den Therapeuten diese Muster ausgelöst. In diesen Basismustern Kriechen und Drehen kann der Körper Haltung und Bewegung wieder erfahren und im Alltag über sie verfügen.

Die Wirksamkeit des Behandlungskonzepts E.-Technik wurde in einer wissenschaftlichen Studie (C. Mertes, 1996) nachgewiesen.